Profilkurs der Jahrgangsstufe 6 entführt die Zuschauer auf “Die Reise nach Hutumatiki”

Die Aula der Gesamtschule Wenden hat sich in einen Theatersaal verwandelt. Seit einem Jahr hat der Profilkurs (Jahrgang 6) an einem eigenen Stück gearbeitet. Aus zahlreichen Ideen ist allmählich eine abenteuerliche Geschichte entstanden, die es nun nach vielen Unterrichtsstunden und Proben zu zeigen gilt. 

Zunächst tritt die Theaterdirektorin (Livia Sacla) vor das Publikum und deutet ahnungsvoll an, dass es im Leben nicht immer glatt läuft. Was sie meint, wird in den Auftaktszenen klargemacht: Eine Schülerin (Pia Grahn) kommt neu in eine Klasse und wird von den Klassenkameradinnen (Elicia Diez, Meryem Gülmen, Maria Waitek) gemobbt; eine junge Kellnerin (Romina Tassone) muss sich mit unzufriedenen Gästen rumschlagen; ein Fußballer (Brendon Ademaj) wird von seinem aufbrausenden Trainer (Miran Dönekli) aus der Mannschaft geworfen; ein Mädchen (Bruna Iacono) fühlt sich völlig vernachlässigt von ihrem zockenden Freund. Kein Wunder, dass sich alle vier Jugendlichen eine Auszeit wünschen. Glücklicherweise bietet ihnen daraufhin – wie in einem Traum – ein Ballonfahrer (Michel Klein) die Möglichkeit zu einer Reise. Die Ballonfahrt endet allerdings unfreiwillig auf der exotischen Insel Hutumatiki im Irgendwo. Diese Insel wird mit sanfter Hand von einer Königin (Antonia Simon) regiert, die den Gestrandeten nicht nur mit Wohlwollen und Freundlichkeit begegnet, sondern ihnen auch Erholung und persönliche Reifung ermöglicht. Spätestens, als die Jugendlichen durch ihren freundschaftlichen Zusammenhalt den verführerischen Gesängen der missgünstigen Nixe (Leonie Kamp) entkommen und in einem Zauberspiegel ihr persönliches Potenzial erblicken, sind sie selbstbewusst genug, sich wieder den Anforderungen des Alltags zu stellen und diese mit hutumatikischer Lebenskunst zu meistern.

Das Theaterstück unterhält nicht nur durch seine optimistische Grundhaltung, sondern überrascht auch durch originelle Einfälle, wenn zum Beispiel die komplette Szenerie einfriert, die Theaterdirektorin dann die Ereignisse kommentiert und an den Figuren herumspielt, oder wenn die Nixe einen zauberhaft entrückten Gesang anstimmt. Besonders erwähnenswert ist auch die Wandlungsfähigkeit der SchülerInnen, die jeweils mehrere Rollen besetzen und damit für ein vielfältiges Gefüge sorgen. Darüber hinaus trägt ebenso die Licht- und Musikgestaltung (Leonard Decher/EF) dazu bei, dass eine lebendige und abwechslungsreiche Atmosphäre entsteht. 

Text und Regie: Volker Bunse